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2007-02-02

Landschaft, Klima und Vegetation

Glinstedt liegt auf einem Geestrücken der Zevener Geest. Die flache bis leicht wellige Geestlandschaft entstammt der Saale-Eiszeit. Ursprünglich war das gesamte Gebiet von dichten Laubwäldern bedeckt. Erst nach der Rodung und Verödung der Gebiete im frühen Mittelalter entwickelte sich auf den leichten Standorten die Heide und der Boden degradierte.
Das Gebiet gehört überwiegend zur "Karlshöfener Geestinsel", Ein großer Teil der Gemarkung Glinstedt ist vom Moor umgeben. Im südlichen Teil handelt es sich um Niedermoor, in den anderen Fällen um Hochmoore.

Von den Moorseen des Randgebietes der Glinstedt umgebenden weiten Moore ist kein See mehr erhalten. In urtümlicher Landschaft lag der "Spreckens-See", nordwestlich der große Glinstedter See und östlich der "Grundlose See".

Glinstedt hat ein maritimes Klima. Milde Winter und eine relativ lange Vegetationsperiode (220 Tage mit einer mittleren Tagestemperatur über 5° C) mit den höchsten Niederschlagsmengen in den Monaten Juli und August erlauben auf Böden, die in kontinentalen Klimaten zu den Grenzböden gehören noch lohnende landwirtschaftliche Erträge.


Der Wind weht meist aus west-südwestlicher Richtung und führt feuchte Meeresluft heran. Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt im Monat Mai durchschnittlich 65 %, bei jährlichen Niederschlägen von 700 - 750 mm. Nur an 20 bis 35 Tagen im Jahr ist der Boden mit Schnee bedeckt. Im Vergleich zum Küstenbereich ist die Luft weniger dunstig, so daß die Getreideernte mit geringem Verlust eingebracht werden kann. Es herrscht jährlich an 50 - 100 Tagen Nebel. Die höchste Regenmenge wird im August mit ca. 85 mm gemessen. Die geringsten Niederschläge wurden im Monat Januar beobachtet.

Die Temperatur ist durch die Küstennähe sehr ausgeglichen und beträgt im Jahresmitte l 8° C, bei Jahresschwankungen von 16,5 0 C (gemessen über 2 m Erdoberfläche). Als mittlere Tagestemperatur werden im Jan 1° C und im April 6° C, im Mai/Juni 14° C (Hauptvegetationszeit), im Juli 16° C, im Oktober 8° C gemessen.
Die Zahl der Eistage (Temperatur ganztägig unter 0° C) beträgt 25, die der Frosttage ca. 82 Tage, Im Durchschnitt hat Glinstedt 265 frostfreie Tage im Jahr.

Ursprünglich war die Geest mit Birken, Stieleichen und auf den lehmigen Grund- und Endmoränen mit Buchen und Traubeneichen bewaldet. An den Übergängen zwischen Geest und Moor standen Eichen, Hainbuchen, Eschen , Erlen, Buchenwälder, Birken, Weiden, Traubenkirschen, Vogelbeere und Porstbusch. Die Heide, die sich nach der Rodung der Wälder ausbreitete und auch die nichtkultivierten Moore bedeckte wird nicht allein durch die Kultivierung, sondern auch durch Birken und Kiefernanflug, der heute nicht mehr durch Schafbiß zurückgehalten wird,immer weiter zurückgedrängt. Nadelholz ist erst durch die moderne Forstwirtschaft in diesem Gebiet heimisch geworden.


Forstflächen befinden sich im Norden und Nordosten von Glinstedt, Am südlichen Rand des Waldes liegt ein größeres Sandabbaugebiet. Im Moorgebiet, besonders am Ostrand, gibt es noch erhebliche Ödlandflächen. Der übrige Boden wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt.


Landschaftliche Lage

Das Dorf befindet sich im südöstlichen Bereich der Gemeinde Gnarrenburg und grenzt an die Samtgemeinden Selsingen und Tarmstedt.
Es gehört somit zum östlichen Teil des Regierungsbezirkes Lüneburg und zum nördlichen Teil des Landkreises Rotenburg / Wümme.

Glinstedt liegt direkt an der Landesstraße L122 Zeven-Gnarrenburg-Bundesstraße 71, mit seinem Ortsteil Forstort - Anfang an der Kreisstraße Bremervörde-Glinstedt. Der Weg nach Hanstedt ist als Wirtschaftsweg ausgebaut.

Glinstedt liegt 9 Grad, 4 Minuten östlicher Länge von Greenwich. 53 Grad, 21 Minuten nördlicher Breite.
Die Höhe ist 14,8 m Über Normal Null gemessen bei der Alten Schule.

Der Rhader Weg, ein alter 2000 Jahre alter Handelsweg von Ottersberg nach Beverstedt, führt durch die Glinstedter Feldmark. Er trägt den Namen Rhader Weg, da er der Kirchweg von Karlshöfen nach Rhade war.
Der alte Handelsweg führte über die schmalste Stelle des früher unwegsamen Teufelsmoores zwischen Karlshöfen und Gnarrenburg.
An der Grave befand sich eine Furt die bei Hochwasser nicht passierbar war. Der Rhader Weg ist nie ausgebaut worden.

 
 
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